Auswärtsspiel bei den Starbulls Rosenheim

Die Starbulls Rosenheim – eine Talentschmiede des Sports. Einblick hinter die Kulissen des Spitzensports Eishockey.
Christian Hötzendorfer (3. Vorstand, Starbulls Rosenheim e. V.) und Daniel Bucheli (Geschäftsführer, Starbulls Rosenheim e. V.) nahmen uns mit auf einen Rundgang durch die Katakomben des Eisstadions. Es ging kreuz und quer durch verschachtelte Räumlichkeiten, durch diverse Kabinen, durch Physiotherapie-Einrichtungen, Arztzimmer und Krafträume sowie einer modernen Küche, bis man sich am Ende in einem diskothekenähnlichen Treffpunkt wiederfand, der an den Spieltagen für die Fans offen steht; den man aber auch für private oder geschäftliche Feierlichkeiten mieten kann.

Die Zusammenarbeit der Stadt Rosenheim als Eigentümer und dem Starbulls Rosenheim e.V. als Hauptmieter gestaltet sich mittlerweile sehr einvernehmlich, was sich u.a. auch in der Investition von 40 Mio. seitens der Stadt für die immer noch stattfindende Umbauphase zeigt; bis 2025 soll mit der Neuerrichtung des Dachs alles erledigt sein.

Die kritische Frage, ob denn das viele Geld für einen Profikader von 25 Spielern richtig angelegt sei, beantwortet sich mit dem folgenden Zahlenspiel: die Eisfläche ist von September bis April, also 8 Monate, von morgens 6:00 Uhr bis Mitternacht belegt und das jeden Tag. Der Profisport beansprucht davon gerade Mal 2%. Dem Breitensport sind demnach 98% der Eiszeit vorbehalten.

Bei den Starbulls liegt der Schwerpunkt eindeutig in der Nachwuchsarbeit. Man stellt in jeder Altersklasse eine Mannschaft, die in den höchsten Ligen spielen und dort beim Kampf um die Meisterschaft mitmischen.  In der letzten jahrgangsgruppe schaffen von 30 Spielern im Durchschnitt 2 den Sprung zu den Profis.

Zurück in der Business-Lounge führte der Präsident noch ein Interview mit Oliver Häusler, der die gesamte Nachwuchsarbeit organisiert und mit Dominik Kolb, der als Profiverteidiger in der ersten Mannschaft spielt. Es war beeindruckend zu hören, mit welchem Wertekatalog die Kinder bei ihrer Ausbildung konfrontiert werden und wie sorgsam der Verein darüber wacht. Man ist an ganzheitlich ausgebildeten, bodenständigen jungen Sportlern interessiert. Dominik berichtete von einem herausfordernden Alltag als Spieler: 7 Tage in der Woche Eishockey. Freitag/Sonntag im Bus zu den Spielen, den Rest der Woche Training, Essen, Schlafen, Training. Für ihn liegt der eigentliche Wert seines Sportlerdaseins in der Emotion: Siege, Niederlagen, gemeinsame Erlebnisse und der Zuspruch der Zuschauer sind ihm die ganzen Mühen wert.

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Fazit: Eishockey gehört seit 1928 zu Rosenheim – mit lichten Höhen und traurigen Tiefen. Dieser Sport ist ein Markenzeichen der Stadt Rosenheim. Wir haben junge, motivierte Leute getroffen, die aus dem Verein und dem Stadion etwas machen wollen. Dazu wünschen wir viel Glück und einen langen Atem.